Kultur
Neujahrsentschuldigungskarte 2026
03.12.2025
Kürzlich wurde im Rahmen der Eröffnung des Weihnachtsmarktes die Neujahrsentschuldigungskarte der Stadt Sterzing 2026 vorgestellt. Das Motiv der diesjährigen Karte hat die in Gossensaß aufgewachsene Künstlerin Judith Röck, 36, gestaltet. Heute lebt und arbeitet sie in St. Valentin auf der Haide.
Im Zentrum des Ölbildes auf Leinwand mit dem Titel „Für Sterzing – Per Vipiteno“ ist ein Gebäudeerker zu sehen, ein für Sterzings Häuser typisches Architekturmerkmal. Dieser ist an jenen der Haidenschaft angelehnt. An den goldenen bogenförmigen Verzierungen erkennt man, dass sich Röck vom Ulmer Künstler Hans Multscher und dessen Muster des gotischen Flügelaltars für die Pfarrkirche von Sterzing inspirieren ließ. Auch die beiden tuchtragenden Engel, die den Erker flankieren, erinnern daran.
Das Wappen links unten ist jenes des einstigen Sterzinger Deutschordenskomturs Kaspar Mathäus Freiherr von Wolkenstein. Es ist im Fliesenboden des Ganges, der das Deutschhaus im Südwesten der Stadt mit der Elisabethkirche verbindet, eingearbeitet. Das rechte untere Eck ziert Burg Reifenstein, auch sie einstmals im Besitz des Deutschen Ordens. Das rot-weiß-grüne Ornament am Bildrand entspricht dem in der Heiliggeist-Kirche. Sowohl der Trakt neben der Kirche als auch das Deutschhaus beherbergten früher ein Hospiz.
Die Stadt Sterzing hat den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführten Brauch der Neujahrsentschuldigungskarte 1983 wieder aufgenommen.
Die Karte kann in der Raiffeisenkasse Sterzing und in der Stadtbibliothek zum Preis von 50 Euro erstanden werden. Der Erlös kommt örtlichen karitativen Vereinigungen zugute.