Gesellschaft
Altenheim „Schloss Moos“ steht vor der Schließung
16.06.2021
„Schweren Herzens müssen wir Ihnen mitteilen, dass die Betreuung Ihrer Lieben in Schloss Moos, für die Zukunft, nur mehr schwer gewährleistet werden kann“. Mit diesen Worten beginnt der Brief, den die Sozialgenossenschaft zum Hl. Vinzenz an die Angehörigen und Bezugspersonen der Bewohner des Altenheimes „Schloss Moos“ verschickt hat.
Seit über 60 Jahren ist „Schloss Moos“ im Besitz der Vinzenzgemeinschaft, seit 1950 wurde es von den Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul als Altenheim geführt. 2013 hat die Sozialgenossenschaft das Haus übernommen und 2016 wurden die letzten Ordensschwestern in den Ruhestand verabschiedet. Erst im vergangenen September wurde der Durchführungsplan genehmigt, mit welchem das Altenheim umgebaut bzw. ein Zubau errichtet hätte werden sollen. Arch. Peter Plattner stellte das Projekt sogar im Rahmen einer
Gemeinderatssitzung vor. Im Frühjahr hätten die Arbeiten dann beginnen sollen – aber nun scheint das Aus für das Bezirksaltenheim gekommen zu sein. In besagtem Brief geht der Unterzeichner, Ulrich Toggenburg, Präsident der Sozialgenossenschaft zum Hl. Vinzenz, nicht näher auf die Gründe ein, sondern spricht nur von gesetzlichen Vorgaben, die nur mehr schwer gewährleistet werden bzw. nicht mehr erfüllt werden könnten. So sei man gezwungen, nach einer Phase der koordinierten Unterbringung der Bewohner und Bewohnerinnen, das Haus zu schließen. Auf Nachfrage des Erker erklärte die Sozialgenossenschaft, dass nähere Informationen im Rahmen einer Pressemitteilung, die für Ende der Woche angekündigt wurde, erteilt werden. Nicht nur für die Bewohner von „Schloss Moos“, deren Angehörigen und den Mitarbeitern dürfte diese Entscheidung weitreichende Folgen haben, sondern auch im Hinblick auf den Bau des neuen Bezirksaltenheimes, wo die Mehrheit der Bürgermeister sich für eine Beibehaltung am alten Standort ausspricht. Das Altenheim „Schloss Moos“ beherbergt derzeit rund 35 Bewohner. Sollte die Einrichtung definitiv geschlossen und auch kein Alternativ-Standort in Betracht gezogen werden, dürfte dies mit Sicherheit auch Auswirkungen auf den Bau des neuen Bezirksaltenheimes haben. Geht man im Bezirksaltenheim derzeit von 90 Bewohnern aus, müsste das neue Altenheim auf mindestens 125 Personen ausgelegt und dies in den Planungen entsprechend berücksichtigt werden. Außer – man beschließt, zwei Einrichtungen zu bauen.