Politik
BM Peter Volgger: „Wir brauchen das Geld!“
06.10.2021
Auf der letzten Gemeinderatssitzung von Sterzing wurde u. a. beschlossen, zwei Gemeindeimmobilien zu verkaufen. Es handelt sich dabei um ein Geschäftslokal und eine Wohnung in der Nähe der Heilig-Geist-Kirche.
Sowohl Werner Graus, der mit Verweis auf das Einheitliche Strategiedokument die Frage aufwarf, ob ein Verkauf von Liegenschaften, die sich im Besitz der Gemeinde befinden, überhaupt zulässig sei, als auch Ingrid Pichler kritisierten das Vorhaben. Nur in einem äußersten Notfall solle man zu diesem Schritt greifen, so Pichler.
Auf die Gründe angesprochen, erklärte Bürgermeister Peter Volgger, dass man schlichtweg das Geld brauche. „Wir möchten im Zuge der Eisackverbauung einen benutzerfreundlichen Zugang zum Stadtplatz errichten, dazu kommen weitere Baustellen wie die neue Feuerwehrhalle in Thuins, das Bezirksaltenheim, für welches man nun eine aktuelle Kostenaufstellung erhalten habe und das offenbar vier Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant kosten wird, sowie die Eissporthalle. Der Verkauf dieser Liegenschaften werde zwar bei weitem nicht die Kosten decken, aber man müsse Prioritäten setzen. Verschieben könne man keines der Projekte, da jedes davon dringend sei. „Wir brauchen die Schule, das Altenheim, die Feuerwehr- und die Eishalle!“, betonte Bürgermeister Volgger. In diesem Sinne hätten die Investitionen in die neuen Strukturen eine weitaus höhere Priorität als die beiden Immobilien. Zudem stünden bis 2025 auch keine Artikel 3 Gelder (Investitionsfond der Landesregierung) mehr zur Verfügung; die restlichen rund 4,6 Millionen aus dem 10-Millionen-Euro-Topf seien bereits für den Bau der Mittelschule eingeplant. „Ich würde keinen Gemeinde-Besitz veräußern, wenn es nicht unbedingt notwendig wäre“, so Volgger. Der Verkauf der beiden Liegenschaften wurde mehrheitlich genehmigt.
Vertagt wurde hingegen die Entscheidung über den Verkauf der ehemaligen Grundschule in Thuins. Die Nachfrage von Daniel Seidner (SVP), ob die Gemeinde eine Zweckbestimmung für die Grundschule vorschreiben könnte, da der Schätzpreis mit 590.000 Euro relativ niedrig angesetzt worden sei, stimmte den Gemeinderat nachdenklich. Man einigte sich darauf, den Punkt zu vertagen und sich in der Zwischenzeit zu informieren.
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