Manuela Nusser aus Sterzing hat Anfang September ihre Kandidatur auf der Liste JWA bekannt gegeben. Warum sie sich für Jürgen Wirth Anderlahn stark macht und welche Kurskorrektur Südtirol braucht, darüber hat der Erker mit der 50-jährigen Verkäuferin gesprochen.
Erker: Frau Nusser, Sie sind politisch bisher noch nicht in Erscheinung getreten. Warum wagen Sie gerade jetzt den Schritt in die Politik?
Manuela Nusser: Weil ich Jürgen Wirth Anderlan unterstützen möchte. Er ist in den letzten drei Jahren für uns auf die Straße gegangen und sogar vor Gericht gestanden. Deshalb verdient er unseren Rückhalt. Ich stehe hinter ihm, auch weil ein völlig neues politisches Prinzip vertritt: mehr Mitbestimmung durch Volksabstimmungen, aber auch unabhängige Kandidaten, die für sich sprechen.
Warum haben Sie sich für die Liste JWA entschieden?
JWA ist die einzige Liste, die für mich in Betracht kommt, weil nach drei katastrophalen Corona-Jahren immer noch keine Besserung in Sicht ist. Die Verantwortlichen sitzen immer noch in der Regierung. Hier braucht es Transparenz und Gerechtigkeit. Dazu kommen die zahlreichen Probleme mit der Massenmigration, das ungelöste Thema „Wolf und Bär“ oder die Teuerung. Südtirol braucht hier ganz dringend einen Kurswechsel
Wie ist der Kontakt zwischen Ihnen und Jürgen Wirth Anderlahn zustande gekommen?
In der Corona-Zeit bin ich über Facebook auf ihn aufmerksam geworden. Ich habe seine Beiträge gelikt, auch an seinen Spaziergängen habe ich teilgenommen. Im Frühjahr hat er mich dann kontaktiert und mit mir über eine mögliche Kandidatur gesprochen. Ich habe ohne zu zögern zugesagt.
Wirth Anderlahn findet, dass Südtirol „Eier“ brauche. Würden Sie ihm diese Eigenschaft also attestieren?
Absolut! Er hat schon als Landeskommandant der Schützen bewiesen, dass er die „Eier“ hat, neue Wege zu gehen. Auch in der Corona-Zeit ist er für seine Überzeugungen auf die Straße gegangen und vor Gericht gestanden. Solche Menschen brauchen wir – gerade jetzt!
Sehen Sie sich selber auch so?
Für mich ist Jürgen eine Person, die sich traut, ihre Meinung zu sagen, und auch dazu steht. Er spricht den Menschen aus der Seele, ist wie ein neuer Andreas Hofer, der sich für das Land und die Menschen einsetzt, ohne Rücksicht auf sich selbst. Auch ich habe kein Problem damit, meine Meinung kundzutun, aufzustehen und mich einzusetzen.
Die Liste JWA wirbt damit, ohne Programm zu den Landtagswahlen anzutreten. Der Listenführer bietet ganz allgemein seinen Einsatz für das Südtiroler Volk, die Verteidigung der Grund- und Menschenrechte sowie die Selbstbestimmung für Mensch und Land an. Was dürfen sich die Wähler darunter vorstellen?
Die Liste JWA hat kein Programm, also auch keine leeren Wahlversprechen wie die anderen Parteien im Landtag, dafür aber konkrete Lösungen. Und diese Lösungen sind sehr vielfältig. Vom Migrationsstopp über kostenlose öffentliche Verkehrsmittel für Einheimische bis hin zur Energieautonomie haben wir sehr konkrete Ansätze. Das Hauptziel ist aber, das unser Land und unsere Menschen über sich selbst bestimmen können – in jedem Bereich.
Gibt es innerhalb der Liste einen Plan, wie diese Ziele konkret erreicht werden sollen? Schließlich ist die Migration nicht Kompetenz des Landes, kostenlose Öffis müssen ja auch finanziert werden.
Wir haben – wie gesagt – sehr konkrete Lösungen. Manche davon sind relativ einfach umsetzbar, für andere ist der Ausbau der Autonomie oder die Selbstbestimmung des Landes notwendig. Aber alles davon ist machbar, wenn man nur will.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, in den Landtag einzuziehen?
Ich glaube nicht, dass ich in den Landtag gewählt werde, das ist auch gar nicht meine Absicht. Mir geht es vor allem darum, ein Zeichen zu setzen und Jürgen zu unterstützen. Wir müssen jetzt mutig neue Wege gehen.
Interview: bar