Politik
Sterzing: „So geht man mit Frauen nicht um“
21.08.2025
Paukenschlag im Ränkespiel um die Besetzung des Bezirksrates: Manuel Ernandes (Gemeinsam für Sterzing) zieht sich zurück, stattdessen wird Stefanie Amrain entsandt.
Bürgermeister Peter Volgger bringt es auf den Punkt: „Vier SVP-Gemeinden sind nicht imstande, eine Frau für den Bezirksrat zu nominieren. Stattdessen werden vier Männer nominiert, eine zusätzliche Frau wäre dann durch die Hintertür in den Rat gekommen.“ Diese Haltung Frauen gegenüber, noch dazu aus der eigenen Partei, sei mehr als fraglich.
Die Gemeinde Sterzing hat diesem Treiben nun ein Ende gesetzt. „Nach einem Gespräch mit den Stadträten hat sich Manuel Ernandes nun zurückgezogen, wofür ihm Ehre und Respekt gebührt. Damit hat er den Weg frei gemacht für Stefanie Amrain, der ersten Nicht-Gewählten der Bürgerliste ‚Gemeinsam für Sterzing‘.“ Damit wolle Sterzing zeigen, dass „wir imstande sind, Frauen jene Wertschätzung gegenüber zu bringen, die sie verdienen“. „Ich frage mich ohnehin, wie die betroffenen Frauen diese Vorgangsweise der SVP sehen“, so Volgger.
Die SVP stellt nach dieser Entscheidung vier Männer (Sebastian Helfer, Ratschings; Stefan Gufler, Pflitsch; Martin Alber, Brenner; Thomas Kerschbaumer, Franzensfeste). Auf das Konto der Bürgerlisten gehen Bürgermeisterin Verena Überegger (Freienfeld) sowie Stefanie Amrain (Sterzing) und Massimo Bessone (Sterzing, sprachliche und politische Minderheit).
Damit dürfte der Bezirksrat nun komplett sein. Allerdings wurden damit gleich zwei Türen zugeschlagen: Benno Egger (Gemeinsam für Sterzing) kann nun nicht mehr nach der Hälfte der Amtszeit für Ernandes nachrücken, da dann die Frauenquote nicht mehr erfüllt wäre. Und die amtierende Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler hat nun voraussichtlich keine Chance mehr, in den Bezirksrat nachzurücken.