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Home → News → Coronavirus: Ausnahmezustand im Krankenhaus Sterzing - 19.03.2020 (0 Kommentar/e)
 
 
 
 
Gesundheit

Coronavirus: Ausnahmezustand im Krankenhaus Sterzing

19.03.2020
16 Covid-Patienten werden derzeit im Krankenhaus Sterzing in der Abteilung Medizin versorgt, ein positiv getesteter Patient ist auf einer anderen Abteilung in Isolation untergebracht. Die Erste Hilfe suchen vor allem Patienten mit Symptomen einer Coronavirus-Infektion auf. Für das gesamte Krankenhauspersonal ein Ausnahmezustand.
Dr. Rita Haller, Koordinatorin der Notärzte, und Pflegedienstleiter Harald Frena über die aufwändige Versorgung der Patienten und welchen wertvollen Beitrag die Wipptaler leisten können: „Bleibt zuhause! So helft ihr uns am meisten!“


ERKER: Wie geht es Ihnen und dem Personal im Krankenhaus?
Dr. Rita Haller: Es ist eine extrem stressige und anstrengende Zeit für alle, die im Krankenhaus und generell im Gesundheitswesen arbeiten. Aber das ist unser Beruf. Ich bin extrem stolz auf alle, die im Krankenhaus zurzeit alles geben: Das Personal in der Küche, Arbeiter, Sekretäre, Physiotherapeuten, Pfleger, Krankenschwestern, Ärzte ... Alle arbeiten Hand in Hand. Ohne Wenn und Aber tun sie alles was wir ihnen auftragen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Wie läuft zurzeit ein Tag im Krankenhaus ab?
Dr. Rita Haller: Seit dem 7. März sind im Krankenhaus Covid-Patienten stationär untergebracht. Jeder Tag ist anders. Ständig tauchen neue Fragen und Herausforderungen auf, wir müssen flexibel und disponibel sein, müssen uns jederzeit auf Änderungen einstellen und sofort reagieren. Bereits seit Ende Februar sind wir dabei, das Krankenhaus und die Mitarbeiter vor dem Coronavirus zu schützen: Patienten mit entsprechender Symptomatik wurden bereits damals mit chirurgischen Mundschutzmasken geschützt.
Am 6. März haben wir dann innerhalb kürzester Zeit das gesamte Krankenhaus umgestellt, und konnten dann am 7. März, wie bereits erwähnt, mit unserer Covid Abteilung starten. Dazu wurde der Normalbetrieb zurückgefahren, ambulante Termine und Operationen abgesagt, nur mehr dringende Eingriffe werden vorgenommen. Alle Personalressourcen sollen sich um die Covid-Patienten kümmern können. Diese Patienten benötigen eine andere, sehr viel aufwendigere Versorgung als Patienten mit einer „normalen“ Lungenentzündung. Sie müssen mit Schutzkleidung betreut werden, damit sich das Personal nicht ansteckt. Die Versorgung ist aufwändig, körperlich und auch mental anstrengend. In der Zwischenzeit ist eine gewisse Ruhe eingekehrt. Wir wissen, wie die Patienten zu versorgen sind und wie wir mit der Situation umgehen müssen.

Dr. Rita HallerIst durch das Coronavirus auch Krankenhauspersonal ausgefallen?
Dr. Rita Haller:
Es ist Personal ausgefallen. Einige Mitarbeiter aus Nachbarländern dürfen nicht mehr nach Sterzing kommen, einige Südtiroler sitzen im Ausland fest. Andere Mitarbeiter aus italienischen Provinzen werden im Heimatort gebraucht oder sind positiv getestet worden. Momentan ist unser Personal in allen Bereichen involviert. Nur so ist es überhaupt möglich, das alles zu schaffen.

Wie lange dauert derzeit ein Turnusdienst?
Dr. Rita Haller:
Das Arbeitszeitgesetz ist auf nationaler Ebene zurzeit ausgesetzt. Es werden natürlich Überstunden gemacht. Solange es möglich ist bemühen wir uns aber, die Mitarbeiter nicht jetzt schon auszupowern. Wir wissen nicht wie lange der Ausnahmezustand andauern wird. Das Virus wird nicht in einer Woche verschwunden sein. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht jetzt schon alle Personalressourcen verbrauchen. Die Arbeit ist mental extrem anstrengend und belastend. Wir müssen die Dienste gut abdecken, schauen aber auch sehr wohl darauf, dass das Personal die Ruhepausen einhalten kann, damit es für den nächsten Dienst wieder fit und einsatzbereit ist.

Wie viele Covid-Patienten werden derzeit im Krankenhaus behandelt?
Dr. Rita Haller:
Momentan sind 16 Patienten an der Abteilung Medizin und 1 positiv getesteter Patient auf einer anderen Abteilung in Isolation untergebracht. Der chirurgische - orthopädische und gynäkologische Notfalldienst ist weiterhin aufrecht. Es werden auch dringende Operationen durchgeführt, die Patienten werden auf den jeweiligen Abteilungen versorgt.
Auch die Neuroreha hat ihre Abteilung geöffnet. Es wurde dort auch versucht, Patienten nach Hause zu verlegen, aber das ist nicht so einfach.
Die Pädiatrie Ambulanz und der pädiatrische Notfalldienst sind ebenso weiterhin aktiv, die Vorsorgeuntersuchungen und die Impfungen wurden in den Sprengelsitz verlegt, die kranken Kinder werden in den Ambulatorien der Pädiatrie untersucht und versorgt.
Die Zahnambulanz und die HNO Ambulanz ist für dringende Fälle an den üblichen Ambulanztagen von 8.00 bis 12.00 Uhr geöffnet.

Wie sieht die Situation in der Ersten Hilfe aus?
Dr. Rita Haller:
Die Zahl der Menschen, die die Erste Hilfe derzeit aufsuchen, hat sich wie in allen anderen Notfalldiensten Südtirols deutlich reduziert. Die Bevölkerung hat verstanden, dass sie uns nur dann aufsuchen soll, wenn wirklich dringend Hilfe benötigt wird. Andernfalls wäre die derzeitige Situation für uns nicht zu händeln. Viele Patienten nehmen den hausärztlichen Dienst in Anspruch. Auch die Hausärzte sind derzeit extrem gefordert, sie leisten eine wertvolle Arbeit und versorgen viele Patienten zuhause oder telefonisch.
Der Großteil der Menschen, die derzeit die Erste Hilfe aufsuchen, sind Patienten mit Symptomen einer Coronavirus-Infektion. Wir haben auch die Erste Hilfe umstellen müssen. In der Pre-Triage checkt das Pflegepersonal nach standardisierten Paramentern ab, ob es sich um einen Coronavirus-Verdachtsfall handelt. Coronavirus-Patienten werden über andere Zugänge in entsprechend vorbereitete Ambulatorien geleitet, in denen nur Coronavirus Verdachtsfälle behandelt werden, damit die potentiell Gesunden nicht mit den Kranken in Kontakt kommen und eine Ansteckung verhindert werden kann.

Wie geht es den Covid-Patienten? Sind sie besorgt?
Dr. Rita Haller:
Das ist verschieden. Die älteren Patienten kommen mit der Situation teilweise besser zurecht als die jüngeren Patienten. Viele haben Angst und sind besorgt, da es sich noch um ein neuartiges Virus handelt. Aber ich glaube, dass die professionelle Pflege und Betreuung im Krankenhaus viele Ängste und Sorgen abfangen kann.
Harald Frena: Wir bieten für Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörigen im Krankenhaus eine psychologische Betreuung an. Patienten, die zuhause betreut werden, haben die Möglichkeit, über die Notfallseelsorge Hilfe zu holen. Jeder, der den Verdacht hat krank zu werden, macht sich Sorgen. Mitarbeiter wie Patienten sorgen sich um die eigene Gesundheit, vor allem aber um die Gesundheit im familiären Umfeld. Wichtig ist die Präventionsarbeit, um sich gar nicht erst anzustecken: Hände waschen, sich sozial isolieren, die Infektionskette unterbrechen. Der persönliche Kontakt ist wunderschön, kann aber auch Folgen haben. Kontakte mit Senioren über einer gewissen Altersgrenze sollten limitiert oder gar ausgesetzt werden. Übergangsweise kann man über Telefon, Social Media und WhatsApp Kontakt halten.

Harald FrenaIm Krankenhaus wurde auch ein eigener Krisenstab eingerichtet.
Dr. Rita Haller:
Seit dem 6. März gibt es in jedem Krankenhaus Südtirols einen eigenen Krisenstab. In Sterzing gehören ich, Dr.in Silvia Baumgartner, Dr. Michael Engl und Harald Frena diesem Führungsgremium an.
Einmal pro Tag findet in Form einer Videokonferenz eine Sitzung mit den Vertretern des Krisenstabs der einzelnen Spitäler statt. Im Krankenhaus treffen wir uns ständig in der Gruppe und sprechen uns ab, welche Punkte noch abgearbeitet werden müssen usw. Wir sind ständig im Austausch, auch abends zuhause, nach unserem Arbeitstag im Krankenhaus, sind wir telefonisch oder via E-Mail in Kontakt.
Harald Frena: Wir arbeiten stark und eng als Team zusammen und wägen bei jeder Entscheidung ab, was das Beste für Mitarbeiter und Patienten ist. Es ist eine sehr fordernde Zeit für den Krisenstab und auch für alle andere. Ich bin glücklich über jeden, der sich an die Vorgaben hält und soziale Kontakte meidet. Das hilft uns enorm, den Zustrom von Patienten abzumildern und dass sie sich gegenseitig oder das Personal anstecken. Das Personal muss gesund bleiben, um die Gesundheit der Patienten wieder herstellen zu können. Wir spüren auch eine starke Solidarität der Bevölkerung. Der KVW hat uns Kuchen gebracht, Loacker hat uns mit Süßigkeiten versorgt, auch Privatpersonen unterstützen uns. Jeder von uns bekommt unterstützende Nachrichten. Das tut gut und das brauchen wir auch, sowohl als Professionisten als auch als Menschen. Wir haben in kurzer Zeit gemeinsam wirklich vieles auf die Beine gestellt und konnten mit wenigen Prozessen den gesamten Betrieb auf das Coronavirus umstellen.

Was können die Wipptaler noch tun, um Ihre Arbeit zu unterstützen?
Harald Frena:
Im Moment hilft uns am meisten, wenn sich jeder an die Verhaltensregeln hält. Minimiert soziale Kontakte! Bleibt zuhause bei eurer Familie und trefft euch nicht mit anderen Familien! Jeder potentiell Gesunde kann auch ohne Symptome Träger sein und die Infektion weitertragen. Wir danken auch von Herzen allen lokalen Betrieben, dass sie uns Mundschutzmasken und alkoholische Lösungen zur Verfügung gestellt haben. Schutzausrüstung, Mäntel und Masken, um Patienten geschützt versorgen zu können und weitere Versorgung garantieren zu können, brauchen wir auch weiterhin. Wir sind froh um jede lokale Ressource, zumal es weltweit Lieferengpässe gibt.

Sie haben Leitlinien zusammengestellt, wie sich Menschen zuhause in der Familie verhalten sollten, wenn sie aus der Ersten Hilfe entlassen werden, positiv getestet worden sind oder wenn Verdacht auf eine Infektion besteht.
Dr. Rita Haller:
Wir empfehlen den Betroffenen ein eigenes Zimmer bzw. Schlafzimmer, sich nicht gemeinsam mit den anderen Familienmitgliedern in der Küche aufzuhalten, so oft es geht zu lüften, wenn möglich getrennte Bäder oder zumindest getrennte Handtücher zu benutzen. Feuchte Handtücher wechseln und waschen. Generell gilt Einkäufe so zu planen, dass man nicht jeden Tag ins Geschäft muss. Die Hände mit Seife und warmen Wasser 30 bis 40 Sekunden lang waschen, so oft wie nötig! Ins Papiertaschentuch niesen und dieses gleich wegwerfen oder in den Ellbogen niesen.
Eltern sollten versuchen auch ihre Kinder zu begleiten und ehrliche Antworten zum Thema Coronavirus zu geben. Auch sollten Eltern ihren Kindern erklären, warum sie nicht zu Oma und Opa oder mit Freunden spielen dürfen. Kinder verstehen es und werden es auch akzeptieren.

Mit welchem Gefühl kehren Sie jeden Tag von der Arbeit nach Hause zurück?
Harald Frena:
Klar gibt es eine gewisse Anspannung und man versucht die Kontakte im familiären Bereich einzugrenzen. Wir halten uns an die vorgegebenen Schutzmaßnahmen, halten strenge Hygienemaßnahmen ein und arbeiten in Dienstkleidung. Wir haben auch vor dem Coronavirus intensive Zeiten durchlebt und gut überstanden. Jeder hat seine Art damit umzugehen.
Dr. Rita Haller: Mein Kontakt zuhause reduziert sich derzeit auf drei, vier Familienmitglieder. Ich will und kann meinen Kindern nicht verbieten zu mir zu kommen. Sie brauchen meine Nähe und ich brauche ihre. Wir schützen uns im Krankenhaus während der Arbeit, dementsprechend gehe ich mit gutem Gewissen wieder heim zu meinem Ehemann und meinen Kindern.

Interview: Renate Breitenberger

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