Auf seiner Sitzung am Mittwoch (6. August) haben die Gemeinderäte von Sterzing Massimo Bessone (SiAmo Vipiteno) in den Bezirksrat entsandt. Er wird dort als zusätzliches Mitglied die Gemeinde Sterzing vertreten.
Der Bezirksrat besteht aus sieben Mitgliedern. Die Gemeinden Brenner, Pfitsch, Ratschings, Freienfeld und Franzensfeste entsenden je ein Ratsmitglied, die Gemeinde Sterzing ist mit zwei Räten vertreten – einer davon muss der politischen Minderheit angehören. Dafür verzichtet Sterzing auf die Präsidentschaft. Die übrigen Gemeinden besetzen das Amt des Bezirkspräsidenten nach dem Rotationsprinzip.
Auf ihrer Sitzung am Mittwoch (6. August) hat Bürgermeister Peter Volgger, der bereits als Mitglied des Bezirksrates feststeht, das Ratsmitglied Massimo Bessone von „SiAmo Vipiteno“ als zusätzliches Mitglied vorgeschlagen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Vor der Wahl brachte Daniel Seidner von der SVP einen weiteren Vorschlag ein: Er schlug SVP-Kollegin Eva Frick vor, da diese ebenfalls der politischen Minderheit angehöre und sozial sehr engagiert sei; zudem sei mit ihr auch die Frauenquote erfüllt, da im Bezirksrat zwei Frauen vertreten sein müssen.
Werner Graus (SVP) zeigte sich indes über die Nominierung von Bessone verwundert. „Im Bezirksrat sollen meiner Meinung nach schon Leute vertreten sein, die aus Sterzing bzw. aus dem Wipptal kommen, schließlich sollen sie ja den Bezirk vertreten“, so Graus. Wie Bürgermeister Volgger betonte, sei Bessone von den Sterzinger Bürgern in den Gemeinderat gewählt worden und dieser werde auch im Bezirksrat die Interessen Sterzings bzw. des Wipptales vertreten.
Bei der geheimen Wahl entfielen schließlich zehn Stimmen auf Massimo Bessone und fünf Stimmen auf Eva Frick. Er zieht nun in den Bezirksrat ein, während Bürgermeister Volgger sein Amt an Manuel Ernandes überträgt; nach der Hälfte der Amtszeit wird dieser wiederum an Benno Egger übergeben.
Die Gemeinde Freienfeld wird Bürgermeisterin Verena Überegger in den Rat entsenden. Wie die anderen Gemeinden, allesamt von der SVP regiert, entscheiden, ist noch nicht offiziell. Martin Alber, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, hat bereits angekündigt, in den Rat einziehen und die Präsidentschaft beanspruchen zu wollen – schließlich war er vor fünf Jahren im letzten Moment abgesägt worden. Sebastian Helfer (Ratschings) möchte laut eigenen Aussagen nicht selbst in den Rat einziehen. Auch Franzensfeste hat noch nicht offiziell mitgeteilt, wer in den Bezirksrat einziehen wird. Draußen bleiben wird jetzt vermutlich Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch: Seine Gemeinde muss nun nämlich die zweite Frau im Bezirksrat stellen, da dort der Frauenanteil im Gemeinderat am höchsten ist – es sei denn, die SVP entsendet aus einer anderen Gemeinde eine Frau. Der Bezirksrat könnte zwar um eine Person aufgestockt werden, um diese Vorgabe zu erfüllen, solche Aufstockungen möchten die Bezirksgemeinschaften jedoch vermeiden. „Was die SVP tut, wissen wir nicht“, so Bürgermeister Volgger. Es habe diesbezüglich auch keine gemeinsame Besprechung gegeben. „Es scheint ein Geheimnis zu sein.“
Nun ist die SVP am Zug – wir dürfen gespannt sein.